Ostertagung am 6./7.4.2015

„Schaff uns neu, dass wir Menschen der Liebe werden, deine sichtbaren Worte“

Die heurige Ostertagung hat nicht nur Frohbotinnen von nah und fern zusammengeholt, es sind erfreulicherweise auch Freundinnen und weitere Gäste der Einladung gefolgt. Die rund 55 Personen wurden denn auch nicht enttäuscht, denn der erste Referent, P. Martin Werlen vom Kloster Einsiedeln verstand es ausgezeichnet, herauszulocken, mit anderen Worten: zu provozieren, denn das heißt nichts anderes als die Berufung herauszulocken. Er ermutigte, hinter die Worte (der Schrift), hinter das Gesprochene zu schauen und den tieferen Sinn zu suchen. Immer wieder betonte er, dass es darauf ankommt, wie wir unser Christsein leben und dass es uns klar ablesbar sein soll – so wie eine Karikatur mit einigen Strichen die Botschaft auf den ersten Blick verständlich macht


Da das Jahresthema ein Satz aus unserem Gemeinschaftsgebet ist, hat P. Martin diesem Gebet entlang „dahinter“ geschaut und die herausfordernden Seiten beleuchtet. Da ist die Anrede zum Heiligen Geist schon mutig, denn der ist laut P. Martin eine unangenehme Erscheinung, weil er uns vorwärts drängt und an dem rüttelt, was zu ruhig ist. Er streicht die prophetische Seite heraus, indem wir beten, dass wir „das Undenkbare denken“ wollen. Dies sei die ureigenste Aufgabe von Ordensleben – unabhängig von Alter oder Anzahl der Gemeinschaftsmitglieder. Und wenn wir weiter beten „stärke unseren Mut und wir werden das Unmögliche tun“, so unterstreicht er dies und sagt, dass dieser Geist spürbar sein muss, damit jemand gerne kommt. Mit solchen und weiteren Impulsen bewegte P. Martin die Zuhörenden in seinem Vortrag und dann auch bei der Predigt in der anschließenden Eucharistiefeier.

Am Nachmittag in den Gruppen und auch des Weiteren in den Pausengesprächen kam zum Ausdruck, dass viele diese Worte betroffen gemacht, ja aufgerüttelt haben – und das war ja auch beabsichtigt.

Am Osterdienstag gab uns Gerd Bernard, Direktor der PAEDAKOOP Schule in Schlins ein Beispiel, wie diese sichtbaren Worte Gottes aussehen können. Er erzählte uns, von den SchülerInnen und was es braucht, um diese sensibel und behutsam zu begleiten. Dass er durch und durch Pädagoge ist, hat er durch Spontan-Dialoge und der anschließenden Analyse, was hier abgegangen ist, eindrücklich unter Beweis gestellt. Ebenso kam diese zum Ausdruck in seiner Methodenvielfalt, in der Aktivierung der Zuhörerschaft und im Arbeiten mit Anschauungsmaterial. Es wurde deutlich, dass es ihm nicht um ein Durchschleusen durch ein Schulsystem geht, sondern um jedes einzelne Kind, das sein Potential zur Entfaltung bringen soll und letztlich mit Selbstvertrauen ins Erwachsenenleben hineingehen kann.

Mit dem Mittagessen im Bildungshaus Batschuns ging eine Ostertagung, die uns durch die beiden mitreißenden Referenten eine Fülle an Ermutigung geschenkt hat, zu Ende.

Zurück