Heimgang von Rita Reichmuth am 12.2.2020

Aus dem Leben von Rita Reichmuth

Rita wurde am 19. Juli 1929 als viertes von zehn Kindern als Schweizer Staatsbürgerin in Lauterach geborgen. Nach ihrer Volksschulzeit machte sie eine Lehre als Damenschneiderin und arbeitete von 1945 bis 1957 in verschiedenen Betrieben und in einem Haushalt in der Schweiz. Daneben war sie bei der Katholischen Jugend Vorarlbergs engagiert als Gruppen-, Pfarrjugend- und Dekanatsjugendleiterin.

Im Oktober 1957, kurz nach dem Tod Dr. Faschings, dem Gründer unserer Gemeinschaft, trat Rita dem Werk der Frohbotschaft Batschuns bei. Oft erzählte sie, dass man ihr davon abgeraten haben, da jetzt nach dem frühen Tod Faschings „eh alles zusammenbrechen würde“. Aber Rita hielt an ihrem Weg fest, durchlief die dreijährige Ausbildung in Batschuns und wurde dann im neu gebauten Jugendhaus St. Arbogast als erste Heimleiterin eingesetzt, wo sie für ihr pädagogischen Geschick und großes Einfühlungsvermögen sehr geschätzt wurde.

Drei Jahre später, 1963, machte sie den Sprung nach Hamburg und wurde dort zur Leiterin des Jugendhauses „Niels-Stensen-Haus“. Mit ihrer „gastfreundlichen und offenen Wesensart begegnete sie jedem, der das Haus betrat, so dass er sich sofort angenommen fühlen konnte“ – wie es in ihrem Dienstzeugnis beschrieben wurde.

Nach knapp neun Jahren beendete sie die Tätigkeit an diesen Wirkungsort und wechselte 1971 in ein weiteres Bildungshaus: In das Haus der Begegnung in Innsbruck. Dort war sie zwanzig Jahre lang Heimleiterin und wurde sowohl von den Gästen als auch von den Mitarbeiterinnen und dem Rektor Msgr. Zorzi ob ihrer entgegenkommenden Art und Freundlichkeit sehr geschätzt.

Obwohl Rita danach in Pension kam, hieß das noch nicht, dass das das letzte Haus war, für dessen Betrieb sie verantwortlich war: Sie wurde 1991 die Verantwortliche des Ferienhauses Marienruh in Innerlaterns. Damit verbunden war auch die Durchführung der jährlich zwei Turnusse der Familienferien im Sommer. Hier haben viele Familien, aber auch Kinderbetreuerinnen und Turnusleiter durch 17 Jahre hindurch Rita´s Liebe zu den Menschen und ihr „Allzeit bereit“ für alle erfahren.

Ebenso lange, bis 2008, wohnte Rita im Haus der Frohbotschaft in Batschuns und war außer für Marienruh auch für den Garten verantwortlich, den sie leidenschaftlich pflegte. Im Haus war Rita oft in der Hauskapelle anzutreffen. Es verband sie eine tiefe Gottesbeziehung, die in ihren Gebeten, aber auch in ihrer Lebenshaltung, nämlich immer hoffnungsvoll-positiv, zum Ausdruck kam.

Mit ihrer Schwester Trudy, die aus Bolivien zurückgekehrt war, zog Rita dann in das Zehrer-Haus zu Anni Klocker und verbrachte dort noch etwa sechs Jahre bis ein Umsiedeln ins Seniorenhaus Hasenfeld nötig wurde. Hier lebte Rita - immer stiller werdend – bis sie am Mittwoch, 12. Februar 2020 ganz schnell und friedlich zu ihrem geliebten Schöpfer heimgekehrt ist.

Wir danken Rita für ihre Liebe und Offenheit, mit der sie allen Menschen begegnet ist, für ihr zeugnisgebendes Leben einer „frohen Botin“, die getragen war vom Vertrauen auf den liebenden Gott und für ihre Bereitschaft, sich für das Reich Gottes ganz und gar in den Dienst nehmen zu lassen.

Todesanzeige

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