Heimgang von Margareta (Grete) Fürnschuß am 21.11.2020

Wenige Stunden nach ihrer langjährigen Weggefährtin Hanni Matt ist Grete ihr am 21.11. in die himmlische Heimat nachgegangen.

Grete wurde am 14. Juli 1931 in Graz geboren. Mit ihren Eltern und den zwei älteren Brüder wuchs sie zunächst in der damaligen Lazarettkaserne auf, weil ihr Vater Vizeleutnant war, später dann im Grazer Arbeiterviertel St. Andrä. Grete besuchte nach der Volksschule das Gymnasium, das sie mit der Matura abschloss. Gerne hätte sie weiterstudiert, doch da ihr Vater zu Kriegsende starb, ihr Bruder Medizin studierte und der zweite Bruder erst von der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, war kein Geld für ein weiteres Studium da. Also besuchte sie einen Abiturientenkurs an der Handelsakademie und nahm eine Stelle als Sekretärin bei der Caritas der Diözese Seckau an, wo sie zehn Jahre lang zur großen Zufriedenheit arbeitete. Daneben war sie als Jugendführerin in ihrer Pfarre St. Andrä sehr engagiert und ging zum Musikstudium ans Konservatorium.

1960 hörte sie den Ruf in unsere Gemeinschaft wo sie im Oktober desselben Jahres eintrat. Nach ihrer dreijährigen Ausbildung in Batschuns legte Grete ihre ersten Gelübde ab und konnte dann nach Wien, um Soziologie zu studieren. Dort war sie u.a. als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig bis sie 1973 zur Leiterin des Werkes der Frohbotschaft Batschuns bestellt wurde.

Zusammen mit Hanni Matt, die ihre Stellvertreterin war, nahm sie in ihrer sorgfältigen und sensiblen Art die Verantwortung für die Gemeinschaft zwölf Jahre lang wahr. Zu ihren großen Verdiensten in dieser Zeit gehört die Erarbeitung und Formulierung der neuen Regel der Gemeinschaft – wer darin liest, hört ihre feinfühlige Sprache darin.

Nach ihrer Leitungszeit zog sie mit Hanni nach Rankweil und arbeitete bis zu ihrer Pensionierung beim werkeigenen Verlag Die Quelle und war danach noch sechs Jahre lang Redakteurin der Bibelzeitschrift Welt in Christus bzw. Wort auf dem Weg.

Mitte der 1990er-Jahre war sie beim wachsenden Freundeskreis eine Frohbotin, die auf authentische und gleichzeitig bescheidene Weise unsere Spiritualität weitergegeben hat. In zwei Freundeskreisgruppen war sie ständiges Mitglied und dort eine hoch geschätzte Gesprächspartnerin – und auch Grete drückte immer wieder ihre Freude im Zusammensein in diesen Kreisen aus.

In feinfühliger Weise begleitete sie bis zuletzt die an Demenz erkrankte Hanni. Erst als auch sie zunehmend Hilfe brauchte, übersiedelten beide 2017 in das Sozialzentrum Klosterreben in Rankweil, wo sie ein Zimmer miteinander teilten und irgendwie unzertrennbar waren. So ist es eine Gnade, dass beide innerhalb eines halben Tages zu Gott heimkehren durften.

Wer Grete kannte, schätzte ihre vornehm-liebevolle Art wie sie Menschen begegnete, ihre Aufmerksamkeit mit der sie jemandem zuhörte, begleitete oder eine Freude machte. Wir danken Grete auch für die Pflege unserer liturgischen Gesänge – viele Jahre hat sie neue und alte Lieder mit uns eingeübt. Ein prägendes Wort für sie und in unserer Regel ist „Menschenfreundlichkeit“ – wir danken Grete, dass sie diese Menschenfreundlichkeit gelebt und so die Liebe Gottes zu den Menschen getragen hat.

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